Frau R., Alltagsheldin

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Heute erzähle ich Ihnen eine schöne Geschichte über eine Alltagsheldin. Frau R. war lange bei uns Kundin mit ihrer Katze. Als diese verstarb, hielten wir Kontakt und trafen uns vereinzelt.
An einem Donnerstag kündigte sich bei uns eine Frau mit ihrem totkranken Hund an für eine zweite Meinung. Als sie reinkam, war sie in Begleitung von Frau R. Ich ging zuerst davon aus, dass die beiden sich kannten. Als die Kundin mit ihrem Hund in der Behandlung war, fragte ich Frau R. daraufhin, woher die beiden sich denn kannten.

Da erzählte sie mir, dass die Dame ihr gänzlich unbekannt sei. Sie hatte sie jedoch auf Straße gesehen, als sie heulend und verzweifelt versuchte, ihren Hund auf dem Rad zu uns zu bringen. Kurzerhand hatte Frau R. mit ihrem Mann angehalten, die Frau samt Hund ins Auto geladen und zu uns gefahren. Und nicht nur, dass sie sie zu uns gebracht hatte – das alleine wäre ja schon unglaublich nett – sie blieb auch noch bis zum Ende der Behandlung und begleitete die Frau auf dem letzten Weg ihres Hundes. Denn leider sah die zweite Meinung meines Mannes genauso aus, wie die Meinung des ersten behandelnden Arztes, woraufhin die Halterin und mein Mann gemeinsam entschieden, den Hund gehen zu lassen.

Frau R. hat sich großartig um diese, ihr fremde Frau gekümmert. Das verdient eine eigene Blog-Geschichte. Vielleicht war das für Frau R. keine große Sache, so, wie ich sie kenne, wird das für sie selbstverständlich gewesen sein. Aber für die Halterin war sie ein einfühlsamer Mensch und Halt, so dass sie die Situation nicht alleine meistern musste. Die Welt braucht mehr Frau Rs.

In diesem Sinne,
Ihre Tierarztfrau