Der Hahn und die gute Menschenkenntnis

Bei einem Spaziergang mit unserem Hund im Wald begegnete mir ein älterer Herr, ebenfalls mit Hund. Wir kamen ins Gespräch und ein Wort gab das andere. Es stellte sich heraus, dass er früher auch Hühner gehalten hat und zwar mit Hahn – im Reihenhaus.
Ich fragte ihn, ob sich denn kein Nachbar beschwert hätte wegen des Krähens. Doch, berichtete er, eine Nachbarin hätte sich ziemlich oft beschwert. Auf meine Frage, was er denn dann getan habe, berichtete er mir: „Ich traf sie eines Morgens vor der Tür. Sie begann direkt mit der Diskussion um meinen Hahn. Da bat ich sie herein. Ich lotste sie in den Garten zum Gartenhäuschen und deutete auf das dort liegende Beil.“ Die Frau hatte ihn fassungslos angeschaut. „Bitte, nehmen Sie das Beil und hacken ihm den Kopf ab, ich kann es nämlich nicht“, hatte er sie gebeten. Sie verließ wortlos das Haus.
Überflüssig zu erwähnen: Es gab nie wieder Beschwerden wegens des Hahns.

In diesem Sinne
Ihre Tierarztfrau