Taubenheldin des Alltags

Ich berichte immer gerne über die Helden und Heldinnen des Alltags, da ihnen zu wenig gedankt wird. Daher ist diese Geschichte für eine besondere junge Frau.

Uns rief vor ein paar Tagen besagte junge Frau an, sie habe eine verletzte Taube gefunden und fragte, ob sie sie uns bringen kann und wie sie am besten vorgehen soll. Nach einigem hin und her stellte sich heraus, dass sie in der Nordstadt unterwegs war und dort die Taube gefunden hatte. Sie organisierte gemeinsam mit einer Freundin einen Karton, setzte die Taube in ihre Jacke in den Karton und fuhr mit der Straßenbahn bis zu uns in Kessenich. Vorher hatte sie extra noch Geld abgehoben, da sie nicht wusste, dass Wildtiere von jedem Tierarzt kostenfrei behandelt werden (zumindest ist das bei uns so). Zusätzlich hat sie noch ihre erste Schulstunde geopfert, um der Taube zu helfen. Als sie schließlich bei uns ankam, war die Taube deutlich schlimmer verletzt, als sie anfangs dachte, so dass wir sie nur erlösen konnten. Dennoch hat diese junge Frau mehr getan, als viele andere Menschen – besonders in Bezug auf Tauben: Sie hat sich gekümmert.

Tauben liegen mir sehr am Herzen, daher, liebe Leser: Wenn Sie eine verletzte Taube sehen, gehen Sie nicht weiter, kümmern Sie sich. Im Zweifelsfall: Rufen Sie uns an. (Das gilt natürlich auch für andere Tiere.)

In diesem Sinne
Ihre Tauben-und Tier-vernarrte Tierarztfrau