Die Suuusiii

Meine Frisörin hat eine Katze, die Susi. Gesprochen wird das aber irgendwie anders. Mit badischem Dialekt klingt das immer sehr charmant nach „Suuusiii“. Wenn ich also beim Frisör bin, dann rede ich gerne mit meiner Frisörin über Tiere. Sie hat eins, wir haben welche – passt. Die kommende Geschichte hat sie mir erzählt und ich habe herzlich gelacht.
Susi wohnt in Kessenich und hat auch Freigang. Eines Tages kam Susi morgens heim und brachte eine richtig dicke Maus mit – 5 Minuten bevor ihr Frauchen zur Arbeit musste. Susi gab die Maus nicht her, begab sich aber in die Küche. Meine Frisörin sperrte Suuusiii flugs ein und baute Barrieren, damit die Maus auch ja nicht hinter den Küchenschränken entwischen konnte. Sie ging zur Arbeit.
Natürlich dachte sie den Vormittag an ihre Katze und das eventuelle Massaker in ihrer Küche. In der Mittagspause wappnete sie sich innerlich. Als sie daheim ankam, schnappte sich sich ein Tupperdöschen – vielleicht war die Maus ja doch noch zu retten.
Als sie die Küchentür öffnete, bot sich ihr folgendes Bild. Susi saß entspannt in der Mitte des Raumes. Vor ihr saß der dicke Mäuserich und putzte sich in aller Seelenruhe. Meine Frisörin sackte den Wanst ein und brachte ihn raus. Bis heute fragt sie sich, ob sie den zarten Beginn einer Freundschaft zerstört hat und über was die beiden den Vormittag wohl philosophiert haben. Es wird wohl Suuusiis Geheimnis bleiben.
Und für meine Lieblings-Frisörin: ein bißchen Übertreibung gehört bei einer Geschichte natürlich dazu, Sie mögen es mir nachsehen!

Ihre frisch-frisierte Tierarztfrau

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